Orchaise 2 Credit Leonard De SerresOrchaise 2 Credit Leonard De Serres
©Orchaise 2 Credit Leonard De Serres

Das Priorat von Orchaise Die Bäume des Reisenden

Einige Kilometer von Blois entfernt beherbergt das Priorat von Orchaise einen botanischen Park mit 2200 Pflanzen- und Baumsorten.

Ein romanischer Kirchturm, der das Tal der Cisse 10 km nordwestlich von Blois überragt, ein Priorat, das 1060 von den Mönchen von Marmoutier errichtet, im Hundertjährigen Krieg beschädigt und im 15. und 19. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde… der Park von Orchaise könnte das Bild eines ewigen Frankreichs vermitteln.

Dabei hätte man mit Hubert Treuille rechnen müssen, einem Amateurbotaniker und unermüdlichen Reisenden, der diesen 3 Hektar großen Park als Ode an die Vielfalt der Natur konzipiert hat. Der wissbegierige Weltenbummler brachte unter anderem Birken aus dem Himalaya, Kryptomeren aus Japan, amerikanische Cornus, große Zedern aus dem Libanon in seinem Gepäck mit… Mehr als zweitausendzweihundert verschiedene Pflanzen- und Baumsorten aus allen Kontinenten, die er im Park des Priorats von Orchaise versammelt hat.

Ein Ort reich an Essenzen und Landschaften

An diesem Ort, der reich an Baumarten und Landschaften ist, führen die Wege den Besucher vom strengen französischen Garten zum gewundenen englischen Garten oder zu den Pflanzen „warmer Länder“. Hier lodert im Herbst der japanische Ahorn und es gibt keinen grauen Winter. Eine späte Pflanze steht neben einer frühen, ein purpurrotes Laubblatt neben einem goldenen, der Garten erneuert sich ständig.

Im Park des Priorats findet Ende April das Fest der Pfingstrosen statt, der chinesischen oder japanischen, der Strauchpfingstrosen, die die Hand des Gärtners unberührt gelassen hat, der Kultivare, denen sie Fülle verleiht. Ende Mai feiert der Park die Rose und im Spätsommer die Blüte der Hydrangea. Die unveränderliche Skulptur des Rumänen Christian Breazu wacht über die Schafe, die auf der Weide am Ende des Parks grasen.

Hubert Treuille, Mann von Welt

Der 1919 in Paris geborene Hubert Treuille, Polytechniker und Ingenieur bei Schneider, war a priori nicht dazu bestimmt, ein naturliebender Nomade zu werden. Und doch hörte dieser ausgebildete Physiker, Schüler von Joliot-Curie und Konstrukteur der ersten Gabelstapler in Frankreich, nicht auf, die Welt zu erkunden, weil er von ihrer Schönheit so fasziniert war.

Als begeisterter Zeichner für Naturgeschichte brachte er von seinen Zeltexpeditionen Reisetagebücher und vor allem die schönsten Baum- und Pflanzenexemplare mit. Um diesen Schatz unterzubringen, erwarben er und seine Frau 1967 das Priorat von Orchaise. Diesen Park konzipierte Hubert Treuille nicht als Sammlung, sondern als einen harmonischen Ort, der Wissen und Reisen fördert. Zweifellos ist es genau das, was Besucher aus aller Welt anzieht.

Mode im Garten

Vom Taschentuchbaum im Seerosenteich bis hin zu Rhododendren und seltenen Pflanzen entdeckt der Besucher die Schönheit der Natur durch ihre Farben, Düfte, aber auch ihre Kuriositäten wieder. Der Park des Priorats von Orchaise ist nicht einfach nur ein Ort zum Spazierengehen, sondern ein Vorschlag, der von einem leidenschaftlichen Enthusiasten gemacht wurde: eine botanische, geografische, aber vor allem sinnliche Reise.

Heute erstrahlt der Park dank der erfahrenen Hände der Gärtner in neuem Glanz. Der Kopf ist voll von Projekten, die dem Schöpfer des Parks gefallen. „Die botanische Kunst hat sich weiterentwickelt, die Mode ist in die Gärten eingezogen, wir wollen diese Note einbringen und gleichzeitig darauf achten, die Geschichte der Orte zu bewahren.“

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